Torsten Ruehle
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Biographie
*1975 | Dresden |
2003–2005 | HGB Leipzig (Arno Rink) und KH Berlin Weißensee (Hanns Schimansky) |
Lebt und arbeitet in Berlin |
Einzelausstellungen
2022 | Belichtung, Galerie Schwarz, Greifswald |
Linear Stereo (Duo), Villa Heike, Berlin | |
2021 | Lichter (Duo), Villa Heike, Berlin |
2020 | Nichts, Villa Heike, Berlin |
Fahne #7, Villa Heike, Berlin | |
2019 | Lab, Evelyn Drewes | Galerie, Hamburg |
Fahne #1, Villa Heike, Berlin | |
2018 | Besuch, Atelier Josepha, Ahrenshoop |
Strom, TIL, Berlin | |
Ausflug, Galerie Schwarz, Greifswald | |
2017 | Toast Hawaii, NeonGold Projects, Berlin |
2016 | Mukran, level41 Altstadt Vienna, Österreich |
Goethe Institut (Duo), Bogotá, Kolumbien | |
2015 | Stilles Wasser, K. M. Raab Galerie, Berlin |
2014 | Zeitlupe, Kunstraum Bernusstraße, Frankfurt am Main |
COLOR, Galerie Schwarz, Greifswald | |
2013 | COLOR, Mohrenstraße 11, Berlin |
berlin pictures, German House, New York, USA | |
Süden, Galerie Börgmann, Mönchengladbach | |
2012 | Minimal, Studio Bosco Sodi, New York, USA |
Gruppenausstellungen
2022 | Elb/Hängung #2, Villa am Elbhang, Hamburg |
2020 | Nachts allein im Atelier #7, Evelyn Drewes | Galerie, Hamburg |
Stadt - Bild, Galerie Schwarz, Greifswald | |
2018 | Offene Gesellschaft, TIL, Berlin |
2016 | Liaison, Uferhallen, Berlin |
2015 | Drucke, Galerie Schwarz, Greifswald |
Sinfonia Tropico, Bogotá, Kolumbien | |
Circus Circus, Circus 1 und 11, Putbus | |
BOS, Jefferson 382, New York, USA | |
art affairs, Villa Philipsborn Dahlem, Berlin | |
Topf und Deckel, Kunstmuseum Villa Zander, Bergisch Gladbach | |
2014 | Superposition, Goethe Institut, San Francisco, USA |
Superposition, Goethe Institut, Los Angeles, USA | |
Kunst und Gesundheit, Französische Botschaft, Berlin | |
2013 | L‘Art et la Sante, 54 La Boétie, Paris, Frankreich |
20 Jahre, Galerie Schwarz, Greifswald | |
2012 | Superposition, Mohrenstraße 11, Berlin |
Ius Primae Noctis, Galerie Börgmann, Mönchengladbach | |
Schwarz auf Weiß, Galerie Schwarz, Greifswald | |
beauty of the ugly truth, 2x2projects, Amsterdam, Niederlande | |
Feuver, Potsdamer Straße 53-54, Berlin | |
Weekend, Hilgemann Projects, Berlin | |
2011 | Leistungsschau, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin |
Berlin-Zürich, Schiffbau 5, Zürich, Schweiz | |
Westendsommer, Galerie Schwarz, Greifswald | |
group show, Galerie Hilgemann, Berlin |
Life is a Dream – die Bilder von Torsten Ruehle
Our lips shouldn't touch
Move over darling
I like it too much
Move over darling
That gleam in your eyes is no big surprise anymore
Cos you fooled me before
Doris Day 'Move Over Darling' (1963)
Oft machen die Bilder Ruehles einen paradoxen Eindruck: Auf den ersten Blick sind sie erfüllt von lyrischer Harmonie und einer beruhigenden Ikonografie nebst verblichenen Spuren eines süßen Lebens. Auf den zweiten Blick werden jedoch visuelle Störungen immer deutlicher und es ergeben sich Brüche: was eingangs transparent wirkte, wird zunehmend undurchsichtig - sowohl im visuellen als auch im übertragenen, metaphorischen Sinne.
Das Spiel zwischen Zeichnung und Linie ist dabei von Bedeutung. In Vorbereitung der Komposition werden detaillierte Linienelemente herausgestellt und das Motiv teilweise in halbtransparenten Schichten übermalt. Dann werden Gegenstände und Figuren durch ungewöhnlich starke, schwarze Pigmentlinien konturiert. Objekte oder Figuren werden damit auf das visuell-utopische Wesen ihres Gegenstands konzentriert. Die Linien symbolisieren gleichsam die materiellen Aspekte der Welt im Nachhall des Modernismus und wenn sie in derart besonderer Weise als Bildfundament benutzt werden, welches gleichermaßen hervorhebt und einrahmt, folgt dies der reichen grafischen Tradition in der deutschen Kunst, welche die Linie als wichtiges Stilmittel begreift, oder im Kleeschen Sinne „mit einer Linie spazieren geht“.
Die Gleichzeitigkeit von Klarheit und Uneindeutigkeit durchdringt die Bilder und kratzt ganz bewusst an den vermeintlich übersichtlichen Inhalten; die Betrachtung wird gestört. Transparenz und Deckkraft variieren, während Objekte in uneindeutigen Formen fließen und so als schwindendes Gedächtnis erscheinen, als Nachhall einer verblassenden Erinnerung - ausgedrückt in der Präsenz einer eigenartigen Gegenwart. Und obwohl diese Objekte zumeist einer bestimmten Zeit oder Stilrichtung zugeordnet werden können, verleiht ihnen das typische Lineament eine Art gefrorener Anonymität und Abstraktion. Statt der tatsächlichen wahren die Inhalte lieber ihre metaphorische Eigenheit und verzichten auf bedeutungsschwere Objekte persönlicher Affekte. Eine Vielzahl perspektivischer Blickwinkel kommt zum Einsatz und oft sind die Räume von einer sonderbaren Künstlichkeit erfüllt - als sollte diesen utopischen Welten ein Gefühl der Abgründigkeit zur Seite gestellt werden, das in der Grundhaltung eben dieser verblichenen
Utopien begründet liegt; verblichen wie die vergangenen Fotografien, die als Quelle für manche dieser Bilder gedient haben - diese Mehrdeutigkeit und Dissonanz macht sie so spannend.
Mark Gisbourne