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Klara Virnich

Biographie

*1991 Mönchengladbach
2010 Kunstakademie Düsseldorf
2011 Zulassung Klasse Prof. Eberhard Havekost
2016 Masterstudentin von Prof. Eberhard Havekost
2018 Zulassung Klasse von Prof. Dominique Gonzalez-Foerster
2020 Akademiediplom an der Kunstakademie Düsseldorf
  Lebt und arbeitet in Düsseldorf

Preise / Stipendien

2019 NRW.Bank.Kunstpreis, in the category, audience award
2018 apoBank scholarship - Doctors and Pharmacists Bank - „Young Art“
  Hagen Scholarship, Düsseldorf Art Academy, Asta Café
2015 Scholarship from the Friedrich J.H. Schneider-Foundation

Einzelausstellungen

2024 DISCLOSURE, Evelyn Drewes | Galerie, Hamburg
2023 Venus Waves, Weidenspace , Ackerstrasse 34 Düsseldorf
2022 Persona (dance me to) the end of love Galerie Rebecca Ohler Mönchengladbach
2020 Trying To Look Like A Flower Galerie2020 Arnhemsweg 14, Otterlo,Netherlands
  we so seldom look on love, final exhibition class Prof. Dominique Gonzalez-Foerster, Tour of the Art Academy, Düsseldorf
2017 O , K29, Kronenstraße 29, Düsseldorf
2016 The view into the distance, Sparkasse branch Buer, Gelsenkirchen
2015 Rendezvous, Einstosß the window gallery, Kronprinzenstrasse

Gruppenausstellungen

2024 Erregung öffentlicher Freude, Hilbertraum, Berlin
  la petite mort, ArtArtist Kunstmesse, Düsseldorf
  Die Dinge ändern wie sie sind, Künstlerforum, Bonn
2023 Common touch, Artklub Bonn, Bonn
  Mater Mea, K29, Düsseldorf
  Materialia, MK2 (Nailsprojektroom), Düsseldorf
2022 New German Things, White Block Arthouse, Paju Seoul South Korea
  TWENTY ,Galerie Perpetuel, Frankfurt
  The Great, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
  The last shirt has no pockets, Galerie Peter Tedden, Oberhausen
  Pelvis, Forms of Sensuality, ES365, Düsseldorf
2021 Arcadia, sculpture exhibition in the Malkastenpark, Künstlerverein-Malkasten, Düsseldorf
  POSTWENDEND, Mischpoke.ev, MG
  COMING TO VOICE, Kunstsammlung NRW, K21 Ständehaus Düsseldorf
2020 WHAT ISN T NATURE, K29, Düsseldorf
2019 forest, gallery plan.d., Düsseldorf
  zweiklassen, (Havekost class, Nikolai class) Tapetenwerk, Leipzig
  Explaining the pictures to the living mobile phone, Johannes Raimann, Klara Virnich FFT, Düsseldorf
2018 Vénus in Beton, Atelier Schloss Jägerhof e.V., Düsseldorf
2017 happy item, Einstosz- the window gallery Düsseldorf
  Class Havekost, Sparkasse branch Buer, Gelsenkirchen
2016 150 years, Westdeutsche - Zeitung (curated by Philara Collection), Düsseldorf
2015 DEVOURING GHOST, Weltkunstzimmer, Düsseldorf
  Toast Kawaii: Rollkofferkompatible customised products, Trance Pop Gallery, Kyoto Japan
  SILBERRÜCKEN, Felix Ringel Gallery, Düsseldorf
2014 7 on one track Kulturbahnhof Gerresheim
2013 ARTspektrum „the whole world is a stage“ Theatermuseum Düsseldorf, Düsseldorf

Weiblichkeit, Blut und Flora, aber auch Zerstörung, Sehnsucht und Verzweiflung sind einige der Motive, aus denen Klara Virnich eine tiefe Schönheit schöpft. Ihr Oeuvre reicht von Malerei über skulpturale Arbeiten bis hin zu Performances und Videoarbeiten, die sich in einem ständigen Dialog gegenseitig befruchten und sowohl einzeln als auch intermedial verschränkt wahrgenommen und gedacht werden können. Auf der Basis kulturell etablierter Topoi erschafft sie traumhafte, unbewusst wirkende Welten, die sich mit subtilen bildnerischen Mitteln in unsere Realität drängen und zu märchenhaften, morbiden Horrorszenarien werden. Besonders deutlich wird dies in ihren performativen Arbeiten. Die immer wiederkehrenden Anspielungen auf ikonische, aber auch stereotype Frauenbilder werden in eine persönliche Geschichte verwandelt, in der sich ihre Konnotationen umkehren. Eine weibliche Perspektive wird dem männlichen Blick entwendet und umgekehrt dem männlichen Körper auf die gleiche Weise aufgezwungen. Besonders deutlich wird dies in Virnichs malerischen Arbeiten, wie der Gruppe "Femmes Aquarelles" (Aquarell auf Papier & Kappa, fortlaufend). So wird die vermeintliche Zerbrechlichkeit des fleischlichen Körpers und der eigenen Psyche auch als Widerstandsfähigkeit entlarvt. Performativ schlägt sie mit einem Hammer auf Leinwände, die sie zuvor mit einer dicken Schicht Polyesterharz überzogen hat. Zurück bleiben Risse, die sich wie Blüten durch das glasige Material ziehen. Spuren von Gewalt werden zum ästhetischen Mittel und hinterlassen beim Betrachter eine beunruhigende kognitive Dissonanz. Die Arbeit "Van" (Anthropometrie, Lippenstift auf Fächer, 2021/22) besteht aus zahlreichen Anthropometrien von Vulven, die mit Hilfe von Lippenstiftfarbe kussartige Abdrücke auf 100 Seidenfächern hinterlassen haben, die sich wie Schmetterlinge vor unseren Augen ausbreiten. Wir werden sowohl an die fast bedrohlich roten Münder in Virnichs Frauenporträts erinnert als auch an die tiefblauen Anthropometrien von Yves Klein, in denen er Frauenkörper zum Pinsel objektivierte. Auch hier findet eine Umkehrung der kunsthistorischen Konnotationen des weiblichen Körpers statt, und zwar in Form von Farbe (Blau zu Rot), Medium (Seidenfächer statt Papier) und Verfahren. Nicht nur wegen der besonderen Haptik ihrer Ästhetik, die sich aus ihrem Materialfetisch ergibt, haftet ihren Arbeiten eine überbordende Erotik, sondern auch Gewalt und das Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz, Intimität und Voyeurismus an. Aus diesen komplexen Strukturen lässt sich das Gesamtbild einer condition féminine der Gegenwart ablesen.

Banu Alpsü

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