Julia Schewalie
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Ausstellungsansichten
Biographie
*1988 | Krasilowka, Gebiet Pawlodar, Kasachstan |
2009–2015 | Akademie der Bildenden Künste München, Diplom, Freie Kunst bei Prof. Hermann Pitz |
Lebt und arbeitet in München | |
Preise / Stipendien
2021 | Arbeitsstipendium in der Vila Paula, Klenová, Tschechische Republik |
2018 | Arbeitsstipendium am Zentrum für polnische Skulptur, Oronsko, Polen |
Gewinn des Kunst-Förderpreises des Kunstvereins Aichach |
Einzelausstellungen
2024 | Konkrete Unordnung, Evelyn Drewes | Galerie, Berlin |
2023 | SOAP OPERA, Schierke Seinecke, Frankfurt am Main |
Order of Matter, Evelyn Drewes | Galerie, Hamburg | |
2021 | Shifting Monochrome, Janknegt Gallery, Amsterdam, Niederlande |
Fluid Surface, Galerie Schierke&Seinecke, Frankfurt | |
2020 | Galerie Schierke&Seinecke, Frankfurt |
2018 | Artist Talk, Solo Exhibition, Galerie Propaganda, Warschau, Polen |
2017 | Galerie Rundgaenger, Frankfurt |
Gruppenausstellungen
2024 | Art Karlsruhe, Schierke Seinecke, Frankfurt am Main |
2023 | ON AIR, Schloss Düneck currated by Evelyn Drewes | Galerie und Jan Kage, Moorrege |
Art on Paper, Amsterdam, Niederlande | |
2022 | Pan Amsterdam, Niederlande |
Shapes of Effect, Galerie Filser & Gräf, München | |
Reflections/Spiegelwelten, Museum für Konrekte Kunst, Ingolstadt | |
Elb/Hängung #1, Villa am Elbhang, Hamburg | |
Art Rotterdam, Niederlande | |
Mixed Media, Evelyn Drewes | Galerie, Hamburg | |
2021 | PAN Amsterdam mit Janknegt Gallery, Amsterdam, Niederlande |
Tales of Lines, Janknegt Gallery, Amsterdam, Niederlande | |
2020 | Art Karlsruhe mit Galerie Filser&Gräf, Karlsruhe |
Pam-Artgallery, Ybbs, Österreich | |
Beyond Black, Kunstraum LAProjects, Landshut | |
2019 | Atmosphären, Galerie Filser&Gräf, München |
PAN Amsterdam mit Janknegt Gallery, Amsterdam, Niederlande | |
Research Network/Connection, Schafhof-Europäisches Künstlerhaus Oberbayern, Freising | |
Eco-Art 2019 PUBLIC NATURE – PRIVAT CULTURE, Archeological site of Efta-Ai-Giorkies, Geroskipou, Zypern | |
2018 | BlickFang, Kunsthaus Kaufbeuren |
Schein und Spiegelung, G.A.S-station, Berlin | |
2016 | Wettbewerbsarbeiten, Städtische Galerie Eichenmüllerhaus, Lemgo |
Girls Stuff, Lachenmann Art, Konstanz | |
2015 | Space Between, The Stone Space, London, UK |
2014 | Psychokiller, Galerie Börgmann, Mönchengladbach |
2013 | Stories of 20 Hands, Molbert Gallery, St. Petersburg, Russland |
Unsere Realität ist wie auch unsere Persönlichkeit nicht statisch, sondern in ständiger Bewegung und Veränderung. Nichts ist, wie es scheint. Ändert sich der Blickwinkel, ändert sich manchmal alles. Die Werke von Julia Schewalie bezaubern durch eine ihnen innewohnende ephemere Flüchtigkeit, der eine oft ungewöhnliche Materialität irritierend gegenübersteht. Die auf den ersten Blick perfekte Monochromie wird bei genauerer Betrachtung schnell aufgebrochen. Alle Arbeiten beziehen immer auch ihre Umgebung mit ein, sind abhängig von Licht, Schatten, Bewegung. Genau das macht ihren Reiz aus, verändern sie sich doch kontinuierlich in ihrem Erscheinungsbild. Die im Licht changierenden Oberflächen implizieren ein Moment von Dynamik – ausgelöst durch die Betrachtenden und ihre wechselnden Standpunkte oder durch sich verändernde Lichtverhältnisse im Raum.
Zu Beginn steht immer der offene Blick der Künstlerin auf der Suche nach einer ungewöhnlichen Reflexion. Dabei sind es verschiedenste Materialien, die ihr Interesse wecken. Einfühlsam verbindet sie diese dann in einem aufwendigen handwerklichen Herstellungsprozess zu einem großen Ganzen. Einem minimalistisch-konzeptuellen Ansatz folgend, steuert Julia Schewalie zwar Material und Form, tritt jedoch hinter dem fertigen Werk als Person zurück, um es den Betrachtenden zu ermöglichen, sich ganz und gar auf einen Dialog mit diesem einzulassen. Trotz aller Reduktion zieht sich ihre individuelle Handschrift durch die Arbeiten: Sorgfältig ordnet sie in feine Scheiben gesägte und geschliffene Vinylschallplatten, aufgespannte Nylonfäden, zugeschnittene Glas- oder abgeflammte Holzstäbe in vielen Reihungen oder Quadraten an. Minimal ändert sie Stück für Stück die Winkel der Einzelteile wie in einem orchestrierten Dominospiel, in Reih und Glied und doch nicht statisch. Das einfallende Licht bricht sich in der Folge unterschiedlich und kreiert eine lebendige, sich stets verändernde Oberfläche. Schillernde Strukturen aus PVC, Asphalt und Autofolien – Julia Schewalie untersucht die ungewöhnlichsten Materialien, die ihre Beschaffenheit nicht auf den ersten Blick preisgeben. In Verbindung eines bildhauerischen Prozesses mit malerischem Charakter verbleiben die Aggregatzustände der Oberflächen oft im Ungewissen.
Anna Wondrak
Julia Schewalie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Reflektion von Licht auf monochromen Oberflächen. Das jeweils verwendete Material wird seiner ursprünglichen Bestimmung entrissen. Anschließend erfolgt der kreative Arbeitsprozess: Sie sortiert, konstruiert, ordnet, schneidet akkurat, komponiert kleine geometrische Teile zu großen Flächen, schafft Wölbungen und neu- strukturierte Bild-Oberflächen. So erscheint das Material mal hart, mal weich, ohne seinen wirklichen Zustand zu verraten. Es verführt den Betrachter zu einem Wechselspiel zwischen Konstruktion und Dekonstruktion. Die wechselnden Spiegelungen und Reflektionen auf der Oberfläche sind dabei stets ein Teil der Arbeit. Die Werke erfassen den Raum samt dem natürlichen wie künstlichen Licht und den Betrachter auf individuelle Weise. Sie verändern sich ununterbrochen und kennen keinen festen Zustand.
Anne Uhrlandt