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In dieser Ausstellung beschreitet Robert Vellekoop mit seinen formenhaften Objektbildern einen neuen künstlerischen Weg. Nicht mehr der Bildinhalt alleine, im Format des rechteckigen Bildes, sondern die Beziehungen zwischen der Außenform und Inhalt spielen nun eine zentrale Rolle. Der hierfür verwendete, kunsthistorische Begriff der „Shaped Canvas“ wird durch eine spezielle Form von Stillleben und Landschaftsbildern erweitert. Die Arbeiten von Robert Vellekoop bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen ihrer Präsenz als Objekt und der klassischen Zuweisung als Fenster zur imaginären, scheinhaften Welt. Vasen, Pflanzen, abstrakte Formen auf seltsam schemenhaften Podesten und Tischen verschmelzen und verschränken sich mit dem Hintergrund, bekommen eine haptische Präsenz oder sind mit einfachen gestischen Pinselstrichen angedeutet. Der Himmel wird in Arbeiten wie „Air“ oder „Tension“ durch eine Bogen- oder konkave Bildform förmlich zum Firmament, dem sprichwörtlichen Himmelszelt.
Ein schwebender Zustand wird aufrechterhalten, indem herkömmliche Bezugspunkte der Wahrnehmung nicht greifen und die Bildräume sich ganz bewusst einer festen Zuschreibung entziehen. Innen- und Außenraum, nah und fern, naturalistisch oder grafisch, die Arbeiten Vellekoops spielen mit den Kategorien der Verortung. Die Kompositionen entstehen aus Acryl, Öl- und Sprühfarbe, welche die Bildgegenstände und Flächen durch ganz unterschiedliche Geschwindigkeiten und Ausarbeitungen darstellen. Fein und aufwendig präparierte, lasierte Farbflächen stehen neben in Sekunden gesprühten Objekten oder mit dem Pinsel in die Farbe geworfene Schemen von Gefäßen, Blumen oder Pflanzen. Die Arbeiten finden fragmentarisch zueinander, ihre Stärke entsteht durch das Zusammenbringen unterschiedlichster Momente, Materialien und Formen. Es sind Bildobjekte die sich nicht darin genügen, dem Bild nur das Illusorische zu nehmen und es als bloßes Objekt zu deklarieren, sondern sich auf eine Gratwanderung einlassen, in der die Illusion ihren Platz behält.