Cigdem Aky
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Biographie
* 1989 | München |
2009–2013 | Akademie der Bildenden Künste München, Klasse für Malerei/Grafik, Prof. Jerry Zeniuk, Gast Prof. Myriam Holme, Thomas Scheibitz |
2013–2017 | Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Klasse Malerei/Grafik, Meisterschülerin Prof. Helmut Dorner |
Lebt und arbeitet in München |
Preise / Stipendien
2021 | HAP-Grieshaber-Stipendium Kunstmuseum Reutlingen |
Kunststiftung Baden-Württemberg | |
2020 | Atelierförderprogramm der Landeshauptstadt München |
2017 | Atelierförderprogramm der Landeshauptstadt München |
2015 | DAAD Preis |
2013 | Oskar-Karl-Forster Stipendium |
Einzelausstellungen
2023 | Capturing the Day, Dirimart, Istanbul, Türkei |
Formen und Gezeiten (Duo), Galerie im Venet Haus, Neu-Ulm | |
2022 | Rhythmus, Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt a.M. |
Im Schatten der Bäume, Kunstmuseum Reutlingen | |
Eine Pusteblume im Wind, Evelyn Drewes | Galerie, Hamburg | |
2021 | Auf Wolke sieben, Kunststiftung BW, Stuttgart |
2020 | Duo Show mit Christian Schnurer, Kunstarkaden, Kempten |
Ein blauer Himmel, MEWO Kunsthalle, Memmingen | |
Step by Step, Super+ Centercourt Galerie, München | |
2018 | Solo show, Zweisieben, Karlsruhe |
2017 | Solo show, Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt am Main |
2015 | Das Flechtwerk der Farbe, Studio Rose, Schondorf am Ammersee |
Kolorit, Geschwisterraum, Karlsruhe |
Gruppenausstellungen
2023 | Hidden Future, BMW Foundation Herbert Quandt, München |
Art Basel, Hong Kong, China | |
Neue Mitglieder der Münchener Secession, Verein für Original-Radierung, München | |
Art Dubai, VAE | |
2022 | Ohne Titel, Kunstmuseum zu Allerheiligen Schaffhausen, Schweiz |
Luxembourg Art Week, Bernhard Knaus Fine Art, Luxemburg | |
Schön Genau, Sammlung Kunstmuseum Heidenheim | |
Malerei und Objekt, Galerie Anja Knoess, Köln | |
17th Contemporary Istanbul, Dirimart Galerie, Istanbul, Türkei | |
Elb/Hängung #1, Villa am Elbhang, Hamburg | |
Spark Art Fair, Dirimart Galerie, Wien, Österreich | |
2021 | Dirimart Presents VIII, Dirimart, Izmir, Türkei |
Contemporary Istanbul, Dirimart, Istanbul, Türkei | |
Artweeks, Akaretler Pilevneli Galerie, Istanbul, Türkei | |
MISA Discoveries, St. Agnes, Berlin | |
Facing the sun, Kristin Hjellegjerde Galerie, Schloss Goerne, Berlin | |
WABI-SABI, Kristinhjellegjerde Galerie, London, UK | |
I just paint to say I love you, Galerie Strzelski, Stuttgart | |
2020 | Gruppenausstellung, Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt am Main |
salondergegenwart, Hamburg | |
Bewegte Form, Bauverein AG, Darmstadt | |
Baltic Art Weekend 2020, Kunsthalle Rostock | |
Kabinett der abstrakten Kunst, Galerie Kristine Hamann, Wismar | |
Farbraum Sweethome mit Fabian Treiber, Galerie Strzelski, Stuttgart | |
2019 | Jahresausstellung GEDOK, Rathaus Gräfelfing |
20 Positionen, Politische Akademie Tutzing | |
Jahresgaben GEDOK, München | |
COLOR ME BADD mit Christian Awe, Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt am Main | |
Group show Kunst Block Balve, München | |
WELCOME1 mit Olga Golos GEDOK, München | |
2018 | Kunst Aktuell, Städtische Galerie Rosenheim |
Hold the paper up to the light, Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt am Main | |
Half a pound of Art, Galerie Stoerpunkt, München | |
Luxuria, Galerie Stoerpunkt, München | |
2017 | ArtMagazin, Starter |
New Positions, Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt am Main | |
Roter Kunstsalon, Villa Rot, Ulm | |
Kopfkino Wasserturm Dachau, München | |
Kein_ohne_ Orgelfabrik, Durlach | |
2016 | Gruppenausstellung 2, Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt am Main |
Happy Little Paintings mit Margarethe Ucinski, Luis Leu, Karlsruhe | |
Color Me BlindMeWo Kunsthalle, Memmingen | |
Top 16, Kunstverein, Mannheim | |
Künstler der Galerie, Geschwisterraum, Karlsruhe | |
2015 | 22. Künstlermesse, Regierungspräsidium, Karlsruhe |
Besetzt Ciao, Studierende Galerie auf Zeit, Karlsruhe | |
Um Fünf, Kösk, München | |
2014 | Asia Contemprorary Art, Galerie Artpark, Karlsruhe |
2012 | Die Kunst Deines Nachbarn Städtische Galerie, Pfaffenhofen an der Ilm |
Gruppenausstellung, Target Partners, München |
Die Kunst der Fuge – zur Arbeit von Cigdem Aky
Malerei als Wissenschaft, also abzüglich allem was hineininterpretiert werden könnte. Nichts Gegenständliches, nichts, was Assoziationen beim Publikum auslösen könnte, keine Metaphysik, dafür volle Kontrolle. Nur Form und Farbe und Licht(verhältnisse). Malerei als Versuchsanordnung. Strikt nach einem einmal festgelegten Konzept: In der Mitte ein scharf abgegrenzter aufrecht stehender Balken, ringsherum breite emphatisch ausgeführte Pinselstriche. Das Nüchterne umgeben vom Gestischen; das Besonnene neben dem Impulsiven. Das Zeitlose trifft auf das Flüchtige und geht eine dauerhafte Bindung ein. Ein Moment wird Ewigkeit und öffnet so die Möglichkeit zu untersuchen, wie die beiden Antagonisten korrespondieren. Malerei unter Laborbedingungen.
In Acryl und Öl auf Baumwolle kombiniert die Malerin Cigdem Aky (*1989, München) die drei Elemente Tiefe, Struktur und Farbton und schafft so autonome Farbräume, die gerade wegen der Abwesenheit jeglicher Referenzmöglichkeiten in ihrer Wirkung präzise sind. Bezugslosigkeit führt hier zu Eineindeutigkeit, jedes Werk vermittelt ein exakt bestimmtes Gefühl. Die Kombination eines gesetzten geometrischen Elements mit gestischen Komponenten führt zu einer Reihe von unvorhersehbaren Dialogen. Jede Arbeit ist ein Versuch mit offenem Ergebnis. Mit ihrem Farbauftrag setzt Aky einen Prozess in Gang, deren weiterer Verlauf sie nicht kontrollieren kann und möchte. Sie überlässt Farbtöne sich selbst, die sich dann gegenseitig studieren, evaluieren und fortschreiben.
Akys Konzept ein gewisses Setting immer wieder zu variieren und so die Möglichkeiten, Grenzen und Bedingungen eines Systems auszuloten, erinnert an Versuchsanordnungen auf dem Feld der Musik, wie etwa Johann Sebastian Bachs „Kunst der Fuge“ oder dem „Wohltemperierten Klavier“. Hier wird ein gleichbleibendes musikalisches Thema sukzessive in immer anderen Tonarten durchdekliniert. Durch die schier endlose Variation schält sich heraus, was jenseits von Material, Struktur und Konzept entsteht und tonangebend über all dem schwebt: Eine charakteristische kombinatorische Essenz. Ein Extrakt aus Wesen und Wirkung. In ihren Versuchsreihen betreibt die Künstlerin Philosophie mit dem Pinsel. Cigdem Aky malt Sinn.
Hansjörg Fröhlich