Arno Beck
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Biographie
*1985 | Bonn |
2006–2015 | Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler Prof. Eberhard Havekost |
Lebt und arbeitet in Alfter |
Preise / Stipendien
2019 | Studio Grant at Bonner Kunstverein |
2017 | Art Residency ‚Espositivo‘, Madrid |
2015 | Jahresstipendium der Best Gruppe, Düsseldorf |
2010 | Hogan Lovells Kunstförderpreis |
2009 | 3. Preis der KÖ-Galerie, Düsseldorf |
2003 | Jugendkunstpreis des BBK Bonn Rhein-Sieg e.V. |
Gruppenausstellungen
2020 | Delete History, Galeria Fran Reus, Palma de Mallorca |
Surprize, Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf | |
Drawing Wow, Kunstaele, Berlin | |
Dig-It-All, Dam Gallery, Berlin | |
Decade, Mariam Cramer Projects, Amsterdam | |
Mixed Pickles 7, Ruttkowski;68, Cologne | |
Re-Decoders, Onomato, Düsseldorf | |
Darktaxa-Project: The Frankfurt-Constellation, Galerie Schierke Seinecke, Frankfurt | |
All In/7, Galerie Falko Alexander, Cologne | |
2019 | Jahresgaben, Bonner Kunstverein, Bonn |
Too Many I In Digital, Marian Cramer Projects, Amsterdam | |
Screengrabs, Joshua Liner Gallery, New York | |
Illusion Natur, Museum Sinclair-Haus, Bad Homburg | |
Errorsmith, Pop68, Cologne | |
Summer Mixer, Joshua Liner Gallery, New York | |
Summer Splash 5, Dam Gallery, Berlin | |
Crystal Math, Galerie Schierke Seinecke, Frankfurt | |
Photon / Icon, Galerie Falko Alexander | |
All In/6, Galerie Falko Alexander, Cologne | |
2018 | Benefit Auction, Neuer Aachener Kunstverein, Aachen |
10 Marginal Years, Foxy Production, New York | |
La Bodega Y Màs, Little Havanna, Miami | |
Mixed Pickles 4- Michael Horbach Stftung, Cologne | |
Watchlist, Evelyn Drewes | Galerie, Hamburg | |
Banz Und Bowinkel, Arno Beck, Dominik Halmer, Galerie Falko Alexander, Cologne | |
Antifurniture Store, Fortnight Institute, New York | |
Signs, Creatures And Forms, Ambacher Contemporary, Munich | |
This Is Not, Galerie Ampersand, Cologne | |
In The Future, Collyer Bristow Gallery, London | |
Digital Provocateur / The Wrong, New Digital Art Biennale, Cidade Das Artes, Rio De Janeiro | |
2017 | Heartwork, K21, Düsseldorf |
The Wrong Club, Galerie Ampersand, Cologne | |
Die Digitale, Low Tech Art, Weltkunstzimmer, Düsseldorf | |
2017 | Would I Rather Watch This As A Movie?, Galerie Golestani, Düsseldorf |
Metaspace, Galerie Ampersand, Cologne | |
Push Start, Galerie Rundgænger, Frankfurt | |
All In/V, Galerie Ampersand, Cologne | |
Homeoffice, Salonabend, Bochum | |
2016 | Escapism, Kö Galerie, Düsseldorf |
Syntax Error, Galerie Ampersand, Cologne | |
Farbe Muss Gesehen Werden, Galerie Golestani, Düsseldorf | |
Fenster 16, Galerie Golestani, Düsseldorf | |
Gedruckte Bilder, Kunstbahnhof Eller, Düsseldorf | |
Low Tech, Galerie Rundgænger, Frankfurt | |
2015 | Interface, Best Gruppe, Düsseldorf |
All In/IV, Galerie Ampersand, Cologne | |
Schlaraffenland, Hilbertraum, Berlin | |
All In/3, Galerie Ampersand, Cologne | |
2014 | Schlaraffenland, Alte Börse, Berlin |
2013 | All In/2, Galerie Ampersand, Cologne |
2012 | Wiedersehen, Galerie Ampersand, Cologne |
Gruppenausstellung, Galerie Ampersand, Cologne | |
Nkotb, Bespoke, Düsseldorf | |
Kunstakademie Düsseldorf, Projekt 8 , Copenhagen | |
2011 | Neurologische Unreife, Galerie Lehmann, Dresden |
2010 | Vertical Ghetto, Pretty Portal, Düsseldorf |
Texte
Artist Statement
In meinen Druckgrafiken und Malereien beschäftige ich mich mit Formen der digitalen Darstellung und der analogen Überführung dieser Bildwelten in den realen Bildraum.
Grundsätzlich gehe ich von einer klassisch malerischen Haltung aus, die sich im Laufe der Zeit jedoch immer stärker zu einer konzeptuellen Auffassung einer post-digitalen Malerei weiterentwickelt hat. Ich bediene mich hierbei der Gesetzmäßigkeiten einer malerischen Bildsprache die sich jedoch nicht in klassisch malerischen Ausdrucksformen manifestiert. Ziel dieses Transformationsprozesses ist es der Flüchtigkeit von digitalen Eindrücken eine analoge Darstellungsform entgegenzusetzen, die physisch erfahrbar wird.
Die Oberflächenstruktur und Haptik spielt bei der Materialisierung der digitalen Vorlagen eine entscheidende Rolle. Die Bilder bewegen sich an der Schnittstelle virtueller Computerwelten und manueller, künstlerischer Ausdrucksformen. Das Zusammenspiel von Handgemachtem und Digitalem, versuche ich in verschiedenen Medien umzusetzen und zu bearbeiten. Analoge und digitale Darstellung durchdringen sich hierbei und meine Hand mischt sich gerade an dem Punkt ein, wo die Maschine ihren Kompetenzbereich für sich beansprucht. Durch die Handarbeit wird die Perfektion der Maschine untergraben und der „Fehler“ wird zum konzeptionell wichtigen Bestandteil, der den Herstellungsprozess offen legt. Hierbei interessiert mich das Spannungsgefüge zwischen geplanter Ordnung und willkommenen Ausbrüchen aus einem statischen System, die einen lebendigen Farbraum erzeugen.
Die zeitaufwändige Umsetzung bei der Übertragung der Bilddaten ist ein weiterer wichtiger Aspekt meiner Arbeit. Die digitalen Bildwelten mit denen ich mich befasse, sind auf eine möglichst schnelle Rezeptionsgeschwindigkeit ausgelegt, die einen starken Kontrast zu dem recht mühsamen und komplizierten Arbeitsprozess bilden, der in meinen Bildern abzulesen ist. Hierbei ist auch wichtig, dass jedes Bild trotz der potenziellen Möglichkeit einer drucktechnischen Vervielfältigung nur einmal produziert wird. Die Flüchtigkeit des Digitalen wird mit der Aura des Unikats aufgeladen.
Bei den Holzdrucken fasziniert mich die spezifische Ästhetik dieser, in Verbindung mit den digitalen Motiven - insbesondere die Gegensätze der organischen Materialität und Haptik des Holzes im Kontrast zur kühlen, digitalen Cyberwelt des Bildschirms. Für die Drucke benutze ich 32 verschiedene Farben, die sich an der Farbpalette der 1998 verlegten Spielekonsole Gameboy Color orientieren. Die so entstandenen Mosaikdrucke konfrontieren eine Rasterästhetik der digitalen Perfektion mit den ungelenken Verschiebungen und Überlagerungen einer analogen Umsetzung. In der Serie der Schreibmaschinenbilder tippe ich die Motive unter der Verwendung verschiedener Buchstaben und Zeichen, Zeile für Zeile auf das Papier. Hierzu habe ich ein Darstellungskonzept entwickelt, das es mir ermöglicht durch die Überlagerung verschiedener Buchstabenkombinationen unterschiedliche Grauwerte zu erzeugen. Die Schreibmaschine wird somit zu einem Gestaltungswerkzeug umfunktioniert, das nicht mehr Textinformationen in vorgegebener Leserichtung auf einer zweidimensionalen Ebene aneinanderreiht, sondern einen Bildraum mit Tiefenräumlichkeit erzeugt. Das Werkzeug, das eigentlich dazu entwickelt wurde die Handschrift zu normieren bzw. den Rezeptionsprozess der Schrift zu beschleunigen wird nun als bildnerisches Gestaltungsmittel in einem bewusst verlangsamten Herstellungsprozess genutzt. Hinsichtlich der Motivik verwende ich kontemplative Landschaften, die ich in möglichst naturalistischer Weise umsetze und mit grobpixeligen Elementen aus älteren Computerspielen überlagere. An der Grafik älterer Spiele interessiert mich vor allem, dass der einzelne Pixel als atomares, formgebendes Element noch spürbar ist und somit eine gewisse Distanz zum Betrachter herstellt, während heutige Darstellungsformen immer stärker auf Immersion und eine möglichst starke Nähe zum Bildgegenstand hin konzipiert werden. Die unterschiedlichen Darstellungsmodi existieren auf der Bildfläche in einem nahtlosen Nebeneinander und bilden eine neue Einheit vergleichbar mit einer Augmented Reality.
Insgesamt verstehe ich meine künstlerische Arbeit als einen performativen, handwerklichen Prozess der Umsetzung von Bildgegenständen, die aus einer Sphäre der beschleunigten Bildrezeption stammen. Hierbei versuche ich Darstellungstechniken und Motive miteinander zu verbinden, die eigentlich nicht zusammengehören. Durch diese Materialisierung und kontextuelle Verschiebung entsteht eine Atmosphäre der Gegensätzlichkeit, in der Flüchtigkeit und Kontemplation miteinander in Einklang gebracht werden.