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Achim Riethmann's Werk erkundet das komplexe Spannungsfeld von Anwesenheit und Abwesenheit. Seine Darstellungen von Uniformen, kontextbezogener Kleidung und Schutzmasken hinterfragen das Fehlen der Träger:innen und betonen deren gesellschaftliche Funktionen. Der Mensch selbst wird zur Leerstelle, schwebend zwischen Anwesenheit und Abwesenheit wie ein Geist.

Während der Pandemie entstanden Werke, die persönliche Gegenstände und Blumen zeigen und die Begrenztheit der Umgebung reflektieren. Diese Bilder von Jacken, Kopfhörern und den Blumen seiner Frau sind geprägt von der Abwesenheit der Körper, die sie normalerweise umgeben. Riethmann verzichtet bewusst auf die bildliche Darstellung der Umgebung, lässt diese zunächst als weiße Fläche stehen, die später durch dunkle, spiegelnde Glasflächen überdeckt wird. So entstehen neue Räume, die das Potenzial des Unbemalten und die Spiegelung des Betrachtenden einbeziehen.

Seine vierte Einzelausstellung in der Evelyn Drewes | Galerie spiegelt Riethmann´s Auseinandersetzung mit persönlich, politisch und gesellschaftlich relevanten Thematiken wieder. Gezeigt werden Bilder von Objekten und situativen Szenen, die sowohl Schutz als auch Bedrohung symbolisieren. Eine einzelne Jacke, getragen wie eine Uniform, und eine maskierte Figur, die an einen Wächter erinnert, lassen die Grenzen jener Pendants verschwimmen.

Riethmanns Kunst öffnet einen Raum für das Nachdenken über das Dasein im Abwesenden, über die Zwischenräume, in denen sich das gesellschaftliche und individuelle Sein manifestiert