Biographie
*1977 | Dresden |
1999–2006 | Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle, |
Meisterschüler Prof.Ute Pleuger | |
2005 | Academia Nacional de Bellas Artes La Paz, Bolivien |
Lebt und arbeitet in Dresden |
Preise / Stipendien
2012 | Förderpreis der Merkel Collection |
2008 | Graduiertenstipendium des Landes Sachsen-Anhalt |
2007 | Projektstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen |
2005 | Auslandsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes für La Paz, Bolivien |
2004 | 1. Preis Saar Ferngas Förderpreis für Junge Kunst |
2003 | Studienstiftung des Deutschen Volkes |
Einzelausstellungen
2019 | "Spoiler 2" mit Sophia Schama, Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
2017 | "FalseFlag", NeunGörlitz, Görlitz |
2015 | "S O G", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
2013 | "Gletscher II", maerzgalerie, Berlin |
2012 | „Gletscher“, Galerie PopArtPirat, Hamburg |
2011 | „last shelter of god“, maerzgalerie, Berlin |
2009 | „Tales from the hard side“ maerzgalerie Leipzig |
2007 | „ambush“, maerzgalerie, Leipzig |
2004 | „Aus dem Atelier“, Elfmetergalerie, Halle/Saale |
2003 | „Unterbau“, Galerie der IHK, Magdeburg |
Gruppenausstellungen
2020 | "Smiley", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
2019 | "Die Zukunft ist das neue Ding", Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) |
"Die Erfindung der Zukunft", Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Japanisches Palais | |
"Check your head", C. Rockefeller Center for contemporary Arts, Dresden | |
Ostrale 2019, Dresden | |
2018 | "Nachts allein im Atelier #5", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
vis à vis, Barlach Halle K, mit Evelyn Drewes Galerie, Hamburg | |
"Ostrale O18/O19", Valletta, Malta | |
"Aphrodisiac", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg | |
"SHRED D‘ ART", SCHAU FENSTER, Berlin | |
2017 | "Alrun", Orangerie am Englischen Garten, München |
"Nachts allein im Atelier IV", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg | |
2016 | "Nachts allein im Atelier III", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
"Error X", Ostrale, Dresden | |
"Ostrale Weht Oder", Browar Mieszczanski, Wroclaw | |
"The German Collection", Neungörlitz, Görlitz | |
"Art Karlsruhe", mit Evelyn Drewes Galerie, Karlsruhe | |
2015 | "Nachts allein im Atelier", Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
"Hamburg Section", Affordable Artfair, Hamburg | |
"Ostrale O15", Dresden | |
"Die neue Sinnlichkeit in der zeitgenössischen Kunst", Kulturanker e.V., Magdeburg | |
2014 | "Pollux Capella", Zott's artspace Dolomites, St. Kassian |
"Junge Kunst II", Sparkasse Karlsruhe Ettlingen, Karlsruhe | |
"Portraits", Evelyn Drewes Galerie, Berlin | |
2013 | "salondergegenwart", with Evelyn Drewes Galerie, Hamburg |
"Junge Positionen", with Evelyn Drewes Galerie, Offenbach | |
"monumental", 20. Leipziger Jahresausstellung, Leipzig | |
"galerie baer all star cast", galerie baer, Dresden | |
2012 | "Punkt ohne Wiederkehr", Kunstverein Wesseling |
"In bester Form", Kunsthalle der Sparkasse Leipzig, Leipzig | |
"Spoiler", maerzgalerie, Berlin | |
2011 | "Neuzugänge zeitgenössischer Kunst im Kunstfonds 2011", Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund, Berlin |
"Automobil", Kunstverein Erfurt, Erfurt | |
"WIN/WIN", Ankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, B14, Leipzig | |
"Welcome new home", maerzgalerie, Berlin | |
2010 | "WhiteCube/BlackBox", Kunsthaus Dresden, Städtische Galerie für Gegenwartskunst, Dresden |
"Ostrale10", Zentrum für zeitgenössische Kunst, Dresden | |
"Große Kunstausstellung", Kunsthalle Villa Kobe, Halle | |
"maerzflimmern 99/09", maerzgalerie, Leipzig | |
"JugendKulturellBildendeKunst", Hypovereinbank, Halle | |
2009 | "When I paint my masterpiece", Gates of Eden, Mannheim |
"Soloshow", maerzgalerie, Preview Berlin | |
"All my friends are dead", maerzgalerie, Leipzig | |
"Das Böse ist ein Eichhörnchen", Landgericht Leipzig | |
"maerzflimmern", maerzgalerie, Berlin | |
"Graduiert", Volkspark, Halle | |
2008 | "doom", KNgalerie, Hamburg |
"Bas De Cuer, Une Japonais, une Finlandais et cinq Mohawks", maerzgalerie, Leipzig | |
"We Know The Smell But Not The Taste", galerie baer, Dresden | |
2006 | "Was ist deutsch?", Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg |
"EAST goin‘ WEST", Fahrradhalle Offenbach | |
2005 | "Kunststudenten stellen aus", Bundeskunsthalle, Bonn |
"Fermente", Positionen junger Kunst, maerzgalerie, Leipzig | |
"SI ART Biennale", La Paz, Bolivien | |
"Fin de Partida", Academia Nacional de Bellas Artes, La Paz, Bolivien | |
2004 | "Aus dem Atelier", Elfmetergalerie, Halle/Saale |
"Preisträgerausstellung Saar Ferngas Förderpreis", Saarland Museum, Saarbrücken | |
"out of", Galerie Marktschlösschen, Halle/Saale | |
2003 | "Unterbau", Galerie der IHK, Magdeburg |
"Natur-Mensch 9", Nationalpark Harz, Sankt Andreasberg | |
"14 Tage", Villa am Alberplatz, Dresden | |
"Arena", Galerie am Volkspark, Halle/Saale | |
"Jagdzauber", Altes Rathaus, Potsdam |
Texte / Publikationen
Mit seiner fotografischen bzw. filmischen Bildästhetik spielt Tobias Köbsch, wie andere Künstlergenerationen vor ihm, mit dem Prinzip Illusionismus, dem trügerischen Wirklichkeitsanschein. Doch zielt die technische Brillanz seiner gemalten oder plastizierten Tableaus nie auf täuschende Verführung in imaginäre Welten, sondern auf eine kritische Momentaufnahme des aktuellen Verhältnisses von Bild- und Weltbewusstsein. Anders als die medienreflexive Malerei in den 1970er- und 1980er-Jahren interessiert Köbsch nicht der gemeinsame Abbildungscharakter von Fotografie, Film und Leinwandmalerei. Vielmehr versucht er die ästhetischen Codierungsformen, insbesondere die emotionalisierende Qualität aktueller Zeichenproduktion darzustellen.
Eine aufgemalte Feuersbrunst an der tristen Hausfassade, Nachrichten an entasteten Baumstämmen, eine Fahne mit pinkfarbenem Adler in dunklem Gehölz, maskierte Akteure in alpiner Landschaft , Heilige oder Schamanen einer scheinbar unbekannten Religion. Opfertiere. Himmelstücke. Felsstücke. Sedimentausschnitte.
Die Malereien und Skulpturen von Tobias Köbsch erscheinen wie die Dokumentation eines rätselhaften Geschehens in verspäteter Zeugenschaft. Ein Gletscher bindet über Jahrtausende Material und überlässt dieses bei klimatischen Veränderungen lawinenartig dem Tal. So gelangen plötzlich Dinge an die Oberfläche, die bisher im Verborgenen geblieben waren.
Ähnlich einer Gletscherschmelze entwirft Tobias Köbsch mit seinen Arbeiten ein Szenarium, welches nach einem unbestimmbaren Ereignis, einem rätselhaften Phänomen oder einer Katastrophe begehbar geworden ist.
Dieses lebt von subtiler Andeutung und Irritation. Irritation ist aber eine Vorstufe des Horrors, welcher in den Arbeiten nahezu unmerklich ironisch gebrochen zu sein scheint. Sie erwecken den Eindruck, man habe es mit Fundstücken zu tun, die aus einem kartografisch exakt abgesteckten Gebiet sorgfältig entnommen und katalogisiert wurden. Jene aber entledigen sich bei längerer Betrachtung immer stärker ihrer auf den ersten Blick vermeintlichen Klarheit und lassen den Rezipienten - auf sich zurückgeworfen und allein - im freien Feld zurück.

Tobias Köbsch
"SOG"
Ausstellungskatalog, 2014
Hrsg. Dr. Joachim Penzel
76 Seiten, Hardcover, D/E
Revolver Publishing
ISBN 978-3-95763-225-8